Soft Architecture: Grenzen zwischen gebauter Umwelt und der Natur aufbrechen.  

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Unter "Soft Architecture" versteht man im Interaction Design eine temporäre Intervention in einem Raum. 


Im Rahmen seines ersten Semestermoduls entdeckte Lars mit seiner Gruppe ein leerstehendes Haus in Kroatien und setzte sich zum Ziel, darin kreativ tätig zu werden. 
Das Haus war in einem heruntergekommenen Zustand. Trotzdem sahen sie noch immer eine gewisse Eleganz und Schönheit, die sich in den alten, verzierten Balken, dem schönen Plattenboden und den Fensterrahmen aus Holz widerspiegelte. 

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Zunächst war es für die Gruppe eine gewaltige Aufgabe, den ausgewählten Raum von all dem Schmutz und Müll zu befreien. Die Studierenden haben ihn ausgeräumt, gereinigt und gestrichen. Mit der Zeit begann das Haus sein ursprüngliches Potenzial zu enthüllen. Tag für Tag arbeiteten sie hart daran, die alte Schönheit des Hauses wiederherzustellen. 
Als sie das Zimmer betrachteten, fiel ihnen auf, dass sie durch das Fenster einen Blick auf den Luxushafen hatten. Das stimmte die Studierenden nachdenklich. Auf der einen Seite Luxus, Tourismus und Konsum. Auf der anderen Seite das einfache Haus, mit langer Geschichte. Ein Kontrast, der sie faszinierte. 
Gerade deshalb haben sie diesen Raum besonders hervorgehoben. Ein Stuhl vor dem Fenster sollte den Eindruck vermitteln, die Zeit verstreichen zu sehen. Konzeptionell gesehen, hat man auf diese Weise das Haus als Vergangenheit, den herausgeputzten Raum als zeitlose Zone und den Hafen als (vielleicht) seelenlose Zukunft. 

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Zurück auf dem Toni-Areal in Zürich, liessen sich Lars und seine Gruppe von dieser Erfahrung inspirieren und versuchten Ähnliches zu adaptieren. Sie stellten fest, dass es auf dem Gelände wenig Grün gab. Daher beschlossen sie, Kresse anzupflanzen und in ihr interaktives Design zu integrieren. Mit der anhaltenden Inspiration von Pula bauten sie das Fenster des verlassenen Hauses nach. Als die Kresse erfolgreich gewachsen war, konnte man durch Berührung an der Kresse das Licht im Fenster verändern. 
 
Das Modul zeigte, wie die Grenzen zwischen der gebauten Umwelt und der natürlichen Welt aufgebrochen werden können. Mit dem Konzept "Soft Architecture" haben Lars und seine Gruppe gezeigt, wie Technologie und Programmierung in die Architektur integriert werden können, um die Grenzen zwischen Innen- und Aussenbereichen aufzubrechen und innovative, interaktive Designlösungen zu schaffen. 


Building Contrast 
Mo Bünzli, Tanja Landolt, Luis Praxmarer, Lars Ziegler 
ZHdK Interaction Design, 2022 

VIU AGRennweg 388001 ZürichCH-Switzerland+41 44 500 96 76
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